Pressemittelung vom 23.7.24 zum Flächennutzungplan

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Duisburgs Highway to hell: Kein neuer Wald im Flächennutzungsplan (FNP) für die
A 59; Stellungnahmefrist zur zweiten Offenlage des FNP endet am 29.07.

Duisburgs Highway to hell, so hat eine große überregionale Zeitung im Mai die Pläne der
Autobahn GmbH zum Ausbau der A 59 für die Lebensqualität der Stadtbewohner in
Duisburg genannt. Das Klimaentscheid Bündnis erinnert nun die Duisburgerinnen und
Duisburger daran, dass es aktuell in den Endspurt für Stellungnahmen zum
Flächennutzungsplan geht. Bis 29.7. kann man noch deutlich machen, dass Duisburg
eben nicht nur Straßen, Wohnen und Gewerbe planen sollte, sondern auch ausreichend
Natur und Wald.
Kerstin Ciesla vom BUND ist hörbar erschüttert, als sie sagt: „Duisburg ist, wie uns jetzt
erst das Land bestätigen musste, die waldärmste Stadt in NRW mit nur 6,8% der Fläche
von Duisburg. Obwohl wir auch die Stadt mit einem der höchsten Flächenanteile für
Verkehr in NRW sind, kümmert sich die Stadt im Flächennutzungsplan überhaupt nicht
darum, mehr Natur und Wald zu planen. Allein der Ausbau der A 59 frisst zusätzlich 80
Hektar Grün, Gehölz und Wald im ohnehin hoch versiegelten Duisburger Norden. In
Duisburg gibt es dafür keinen adäquaten Ausgleich.“
Der Klimaentscheid hatte vor Beginn der zweiten Offenlage des FNP bei den
Ratsmitgliedern ganz allgemein nachgefragt, was diese denn im Flächennutzungsplan für
eine grünere Stadt tuen, damit sie künftig besser mit der Hitze, der Dürre und dem
Starkregen des Klimawandels zurecht kommen wird. Auch die Frage wie sie sich
positionieren, dass Bürgerinnen und Bürger in ihren Wohngebieten kurze Wege in die
Natur zur Erholung benötigen, um so ihre kühlen Orte in der Natur zu finden, wurde
gestellt. Das Bündnis ist enttäuscht, dass kein Ratsmitglied auf den offenen Brief des
Klimaentscheids geantwortet hat.
Wolfgang Dewald vom Klimaentscheid unterstreicht noch einmal. „Der
Flächennutzungsplan ignoriert die Auswirkungen des Ausbaus der A 59 völlig. Es wird
auch nicht ansatzweise für die 10 Hektar Wald und 40 Hektar Gehölz und Grün im
Duisburger Norden Ausgleich geschaffen“. Kerstin Ciesla ergänzt: „Allein für den
geopferten Wald ist ein Ausgleich von 30 Hektar notwendig. Dies hätte die Stadt im
Flächennutzungsplan alles machen können, sie tut es aber nicht. Stattdessen mussten wir
uns beim Erörterungstermin zum A59 Ausbau von der Autobahn GmbH anhören, dass ihr
die Stadt keine ausreichenden Ausgleichsflächen benennen konnte.“
Das Klimaentscheid Bündnis kritisiert, dass man 30 Hektar Wald in Duisburg hätte neu
schaffen können. Dies hätte die Stadt kein Geld gekostet, weil die Autobahngesellschaft
zahlen würde. Stattdessen wird der Grünanteil gerade im Duisburger Norden immer
geringer. Der Flächennutzungsplan schlägt zwar vor, unabhängig von der Autobahn,
insgesamt 13 Hektar Wald in den nächsten 15 Jahren neu zu schaffen. Aber das ist
gerade mal 1% des Bestandes und kaum mehr, als jetzt der A 59 ohnehin zum Opfer fallen
und wesentlich weniger als der 30 Hektar Ausgleich.
Das Bündnis hat sich auch mit der übergeordneten Planungen des Landes auseinander
gesetzt. Das Land fordert von extrem waldarmen Kommunen und insbesondere bei der
waldärmsten Stadt in NRW, Duisburg, dringend Waldvermehrung. Schon 2011 hatte der
Landesbetrieb Wald und Forst der Stadt Duisburg attestiert, dass die Bürgerinnen und
Bürger einen der geringsten Anteile Wald hat. Das hat sich in der Zeit seitdem nur noch
verschlechtert, denn der Waldanteil ist von 2011, noch 9% nun 2024 auf 6,8 gesunken.
„Dazu schweigen die Ratsmitglieder. Keine einzige Antwort aus der Politik hat der
Klimaentscheid enthalten. Vielleicht weil es Sommerferien sind. “ sagt Charlotte
Brinkmann von den Parents for future und ergänzt: „dies hat uns gezeigt, wie wenig in
Duisburg demokratische Bürgerbeteiligung zählt, wenn ein so wichtiges Planwerk in den
Sommerferien ausgelegt wird.“
Wer noch die letzten Tage Frist zur Stellungnahme nutzen möchte, kann dies per Email
oder postalisch an das Stadtplanungsamt der Stadt richten. Genauso gut geht es über die
Seite Beteiligungen NRW Flächennutzungsplan Duisburg.